- Reeducation
- Reeducation['riːedjʊ'keɪʃn; englisch »Umerziehung«] die, -, Bezeichnung für die Gesamtheit aller Maßnahmen, mit denen die vier Besatzungsmächte nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland versuchten, im Sinne des Potsdamer Abkommens (2. 8. 1945 das politische Leben in Deutschland auf demokratischer Grundlage umzugestalten. Die Reeducation war Grundanliegen und inhaltliches Gegenstück der Entnazifizierung. Sie zielte, bei zonalen Unterschieden besonders in der alliierten Schul-, Bildungs- und Kulturpolitik, v. a. auf die demokratische Neuorientierung der deutschen Bevölkerung (»Reorientation«). Besondere Bedeutung erlangte hierbei die alliierte Pressepolitik (Lizenzpflicht bis 1949).G. Pakschies: Umerziehung in der Britischen Zone 1945-1949 (21984);The political re-education of Germany and her allies after World War II, hg. v. N. Pronay u. a. (London 1985);H. Wember: Umerziehung im Lager. Internierung u. Bestrafung von Nationalsozialisten in der brit. Besatzungszone Dtl.s (21992);B. Hohlfeld: Die Neulehrer in der SBZ, DDR 1945-1953. Ihre Rolle bei der Umgestaltung von Gesellschaft u. Staat (1992);K.-H. Füssl: Die Umerziehung der Deutschen. Jugend u. Schule unter den Siegermächten des Zweiten Weltkriegs 1945-1955 (21995).
* * *
Re|edu|ca|tion ['ri:edjʊ'keɪʃn], die; - [engl. reeducation = Umerziehung]: Gesamtheit der Maßnahmen, mit denen die vier Besatzungsmächte nach dem Zweiten Weltkrieg Deutschland zur Demokratie zu führen suchten.
Universal-Lexikon. 2012.